Elektrometal (EM)1

EM LB1A

Das polnische Geleucht, die LB1A wurde bis 1980 noch gebaut, woraufhin auch der polnische Bergbau die Sicherheitsbestimmungen verschärfte. Was im deutschen Steinkohlenbergbau schon 1950 verboten wurde, wurde erst 30 Jahre später auch in Polen durchgesetzt. Die LB1A ist dazu fast eine identische Friemann & Wolf der Serie 400. Der einzige Unterschied liegt einmal in den verwendeten Materialien und in dem zusätzlichen Schutzmantel (Marsautmante) dieses Typs. Die Lampe macht damit einen sehr stabilen und strapazierfähigen Eindruck.

Die Merkmale des polnischen Geleuchts:

Auf dem Lampentopf steht LB1A für Lampa Benzynowa, was übersetzt Benzinlampe heißt. Die nächste Nummernfolgen ist der Typ: 1A und die Baunummer des Topfes 5814 gefolgt vom Baujahr 3-80. (03.1980) Auf der Gestellverschraubung ist die Zulassungsnummer eingestanzt. BM 976/71 Bezpieczeństwo Metanowe, was übersetzt Sicherheit gegen Methan heißt.

   

       

Die Punze (Stempel) im Lampentopf dieser LB1A ist nicht gut erkennbar. Der Lampenkopf ist dahingegen ein gut erkennbares Merkmal der polnischen Grubenlampe. Das Glas der Lampe kann ein KHS sein, (Krośnieńskie Huty Szkła) was übersetzt Glashütte Kronos heißt, oder ein HSW Glas, (Huty Szkła Wolomin ) was ebenso leicht zu übersetzen ist mit Glashütte Wolomin.

Die robust LB1A findet man in der Regel in einem guten Erhaltungszustand, dabei sind die Preise mehr oder weniger moderat. Das polnische Geleucht ist dabei nicht schlechter von der Qualität, aber man sollte genau hinsehen was man käuflich erwirbt und zweifelhafte Umbauten der "Lampa Benzynowa" gibt es genug die dann für teures Geld angeboten werden.

Die Lampen von EM tauchen auch als "Fake" bei einigen Verkäufern auf. Die Kompatibilität der EM zu Friemann & Wolf heißt auch, dass die Oberteile wie auch Unterteile untereinander austauschbar sind. In der Standardversion ist die LB1A aus Stahl gefertigt. Der Topf ist verzinkt und die Unterteilverschraubung des Lampentopfes besteht aus Messing. Das obere Gestell besteht aus Stahl wie auch die Verschraubung. Hier zeigt sich deutlich ein Unterschied zu der Friemann & Wolf wo die Gestellverschraubung wie auch die unteren Gestellstifte aus Messing gefertigt wurden. Die EM wurde auch ohne den Schutzmantel unter der Typenbezeichnung LB1 ab 1948 angeboten was der FW 400 entspricht. Das Aussehen der EM Lampa Benzynowa ist eher schlicht und unauffällig den damaligen Bergbaubedürfnissen konstruiert.

Bei der LB1A lässt sich der Marsautmantel entfernen, was aber deutlich sichtbar ist. Es gibt nur vier obere Gestellstäbe die der Schutzmantel umgibt und deren Unterteil in einer Nut platziert ist. Die Gestellstäbe sind lange Verschraubungen die mit dem Lampenkopf verschraubt sind. Ein demontierter Schutzmantel soll wohl eine LB1 oder FW 400 vortäuschen. Weiterhin ist bei dieser Lampe der Dochtschieber aus Stahl gefertigt, was ebenso gut erkennbar ist. Der niedrige Preis der polnischen Wetterlampe scheint auch ein Grund dafür zu sein, dass gerade diese Wetterlampen für "Fake-Umbauten" Verwendung finden. Weiterhin wurde die EM auch verchromt angeboten, was der Geschenkelampe entspricht. EM baute diese Typen beispielsweise als Gratifikation für die Verabschiedung eines Bergwerkdirektors etc. Dazu sein noch angemerkt, dass EM die FW 400 auch als Replikat angeboten hat.

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GRUBENLAMPE HF - WESTFÄLISCHE STEIGERLAMPE

Bei meinen Recherchen viel mir auch eine Punzierung mit KW auf. Die Punze hat hierbei eine sehr große Ähnlichkeit mit der älteren EM Punze. Der Ursprung ist Krawczyk-Wislet in Belgien. Dazu ist bekannt, dass EM Bauteile lieferte die dann als Geschenkelampen komplettiert wurden. Eine weitere Punzierung ist nur ein leicht elliptischer Kreis mit zwei leicht versetzten KW Buchstaben. Aus meiner Sicht ist die KW Punzierung nur bei den Geschenkelampen anzutreffen, da es sich ausschließlich um eine Kopie der LB1 handelt.

Die KW Lampe ist aus meiner Sicht ein schönes Replikat der LB1 (FW 400). Der Lampentopf besteht aus Eisen, die Oberteilverschraubung aus Messing. Obwohl es sich hier nur um eine Geschenkelampe handelt, ist der Verschlussanker für den Magnetverschluss vorhanden. Dieser ist natürlich festgelegt, sodass die Lampe problemlos geöffnet werden kann. Es handelt sich hierbei nicht um ein billiges Taiwan Produkt, wie beispielsweise die Nachbauten der Seippel - Lampe.

Mit der Bezeichnung "Grubenlampe HF - Westfälische Steigerlampe" wird diese noch in Belgien bei "Ateliers Krawczyk-Wislet" angeboten. Eine Seriennummer oder ähnliches findet man nicht, allenfalls eine fortlaufende Prägung die auch im Lampenkopf gestanzt wurde. Ob es sich hier um ein Unikat bezogen auf die Nummer 303 handelt ist unklar, wobei diese Lampen mit viel Handarbeit hergestellt werden und somit jede Lampe ohnehin ein Unikat ist.

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